von Timm Delfs

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Timm Delfs ist Publizist und Betreiber eines Fachgeschäfts für ausgefallene Uhren in Basel.

Ein neues Buch gibt einen Überblick über die Geschichte der Chronographen aus Schweizer Produktion. Herausgeber ist die Vereinigung Chronometrophilia.

Der Autor Joël Pynson aus Toulouse ist Ophthalmologe und Forscher der Biomedizin. Wie so viele Autoren hochspezialisierter Bücher zum Thema Uhr ist er ein von der Uhr Besessener, der seine Recherchen in der Freizeit betreibt. Der 293-seitige gewichtige Band ist zweisprachig (französisch/deutsch) abgefasst und enthält 800 Farbbilder und 160 Kaliberdarstellungen.

Das umfangreiche Werk versteht sich nicht als Lesebuch, sondern soll dem Sammler dazu dienen, die Herkunft nicht firmierter Werke eindeutig zuordnen zu können. Zu Zeiten, als „Branding“ noch weniger wichtig war als heute, gab es jede Menge Uhren, die entweder gar nicht signiert waren, oder nur den Namen des Etablisseurs oder gar des Verkaufsgeschäfts auf dem Zifferblatt trugen. Vor dem ersten Weltkrieg und der Weltwirtschaftskrise gab es in der Schweiz eine grosse Anzahl von Uhrwerksherstellern und kleiner Marken, die in der Zwischenkriegszeit spurlos verschwanden. Bekannte Namen wie Patek Philippe, Vacheron Constantin oder Audemars Piguet verbauten Chronographenwerke dieser weitgehend namenlosen Zulieferer. Anhand der zahlreichen Abbildungen können solche Werke eindeutig identifiziert werden. Die zahlreichen Betriebe werden mit kurzen Porträts gewürdigt.

Am Ende des Buches befindet sich ein Referenzteil, in dem die wichtigsten Werke und ihre Kadratur nebeneinander abgebildet sind und es so einfacher machen, ein gesuchtes Kaliber zu identifizieren. Auch ein Anhang mit der Erklärung der wichtigsten Fachbegriffe fehlt nicht.

Das Buch, welches die Mitglieder von Chronometrophilia zum Jubiläum ihres Vereins geschenkt bekamen, kann beim Verein oder bei Editions Simonin zum Preis von 120 Franken bestellt werden.